Das Werk « La science des ingénieurs dans la conduite des travaux de fortification et d’architecture civile » wurde 1729 von Bernard Forest de Bélidor, dem Sohn eines französischen Offiziers, veröffentlicht. Wie auch sein Vater war Bernard Angehöriger des Militärs, was sich auch in seinem Buch wiederspiegelt. Es handelt zum Grossteil davon, wie Befestigungen, Stützmauern und Gewölbe zu konstruieren seien, um eine optimale Standfestigkeit und Langlebigkeit zu erreichen.
Das Werk wird als Vorreiter in den Ingenieurwissenschaften auf wissenschaftlicher Grundlage verstanden. Dies erreichte Bernard de Bélidor durch seine Mitgliedschaft in der Académia des scienes, wodurch er Zugang zu den neusten mathematischen Erkenntnissen hatte, und diese in seine Literatur einfliessen liess.
So erscheinen im Buch zwischen der grossen Menge an Fliesstext immer wieder mathematische Formeln, um die Erkenntnisse von Bélidor zu unterstreichen. Des Weiteren findet man neben den Formeln auch technische Skizzen, und Wertetabellen. Vereinzelt beinhaltet sein Werk sogar Grundrisse, Schnitte und Ansichten, jedoch nur an Stellen, an denen sie die Lesbarkeit verstärken. Beim Gesamtüberblick lässt sich klar erkennen, dass es bei diesem Werk um eine technische Analyse der Materie geht.
Dadurch kann man annehmen, dass es Bélidors Ziel war, mit seinem Werk einen Fortschritt in den Ingenieurswissenschaften zu erreichen, und seine Erkenntnisse einer grösseren Masse zur Verfügung zu stellen. Verstärkt wird diese Annahme durch den Umfang des Werks. Mit seiner Grösse soll es ein zentraler Ort sein, an dem man alles wichtige zum bearbeiteten Thema entnehmen kann, ohne an diversen Orten suchen zu müssen.